Die Schlammverwertung

Die wesentlichen Bestandteile von Klärschlamm sind organische Substanzen und Pflanzennährstoffe. Ziel der thermischen Behandlung ist einerseits die Zerstörung von organischen Schadstoffen im Klärschlamm und andererseits die Rückgewinnung von im Klärschlamm enthaltenen Nährstoffen.

Pflanzennährstoffe stellen eine wertvolle Ressource für die Agrarwirtschaft dar, vor allem begründet in der hohen Konzentration von Phosphor, Stickstoff, Magnesium und Calcium. Phosphor und Stickstoff machen rund die Hälfte der im Klärschlamm enthaltenen Pflanzennährstoffe aus. Dagegen sind Magnesiumoxid und Kaliumoxid nur in geringen Mengen enthalten.

Zu den Metallen, die sich im Klärschlamm nachweisen lassen, zählen insbesondere Kupfer, Zink, Blei, Cadmium, Chrom, Nickel und Quecksilber. Besonders hoch ist der Anteil an Zink und Kupfer.

Bei der früher üblichen Entsorgung von Klärschlamm durch Ausbringung auf Felder, konnten sich diese Schwermetalle im Boden anreichern. Um dies in Zukunft zu verhindern wurden die Klärschlammverordnung (AbfKlärV) und die Düngemittelverordnung (DüMV) verschärft. Die neuen Regelungen sind am 3. Oktober 2017 in Kraft getreten. 

Eine Ausbringung von Klärschlamm auf landwirtschaftlichen Nutzflächen ist in Zukunft nicht mehr erlaubt. Um die im Klärschlamm enthaltenen Nährstoffe, insbesondere Phosphor als Dünger nutzen zu können, muss der Klärschlamm von den Schadstoffen getrennt werden. Diese Abscheidung der Schadstoffe erfolgt beim  ZVS über die Klärschlammverbrennung im Wirbelschichtofen. Durch die anschließende Rauchgasreinigung werden die Schwermetalle abgeschieden und können entsorgt werden.

Das Endprodukt der thermischen Klärschlammverwertung ist Asche. In dieser Klärschlammasche verbleiben am Ende der Verwertung 99 % des ursprünglich im Abwasser enthaltenen Phosphors. Der aus dem Klärschlamm zurückgewonnene Phosphor kann in Phosphatform nun in der Landwirtschaft als Düngemittel verwendet werden.

Pro Tag werden 580 Kilogramm Phosphor zurückgewonnen.

Die Reststoffe aus dem Gewebefilter werden als Versatzbaustoffe im Bergbau eingesetzt.

 

 

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